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Legendäre Konzert-Momente

Eben eine legendäre Band
Was du über Pink Floyd schreibst, kann ich nur bestätigen.
Auch wenn ich das Original "The Wall" nicht live erleben konnte, da meine Eltern mich mit 14 nicht ließen, so habe ich Pink Floyd, leider schon ohne Roger, 3 mal live sehen dürfen und es waren die besten Konzerte meines Lebens.
Dann 2010 und 2013 die Wall Tour mit Roger Waters live gesehen. Es war zwar nicht die Show aus den 80ern aber etwas ganz gewaltiges. Eine audiovisuelle Reizüberflutung sondergleichen.
Eben ein Meilenstein der Musikgeschichte. Danke für die Videos und den Bericht.
Mal kurz OT: @******rny, vielen Dank für den Hinweis auf's diesjährige Pinkpop! Hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Hab mich so geärgert, daß ich Paul McCartney aus Zeitgründen in Düsseldorf nicht sehen kann, aber am Pinkpop-Wochenende hab ich bisher noch nichts vor! *freu2*
*******Muc Mann
4.142 Beiträge
@fesselnder_dom
ich kann Deinen Bericht nur bestätigen......

das war ein phantastischer Abend......
******rny Paar
962 Beiträge
@voodoo
Hi dann hoffe ich das du ne Karte bekommst!

Als nächstes steht
Sinatra & Friends in aachen am 30.03 an

Lg
*********r_dom Mann
2.474 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Nachtrag: Videos Pink Floyd The Wall
Von den Dortmunder Konzerten gibt es zwar leider keine auch nur halbwegs vernünftigen Videos. Zumindest habe ich noch nie welche gesehen. Aber von den Konzerten in London und New York gibt es ein paar - für das Jahr 1980 - vernünftige Videos der echten Wall Tour. Hier sind einige, für die von Euch, die sie ansehen mögen. Die Wall Konzerte sollten ursprünglich eigentlich aufgenommen und als Film vermarktet werden. Daher wurden sie alle mit vielen Kameras aufgenommen. Es gab nur ein Problem: Es gab während der Konzerte viel zu wenig Licht für die damalige Kamera-Technik. Der Perfektionist Roger Waters lehnte es aber damals kategorisch ab, für die Film Aufnahmen mehr Licht zu verwenden. Es hätte die komplette Optik der Show verändert und aus seiner Sicht ruiniert. So gab es zwar von fast allen Konzerten Aufnahmen. Sie waren aus Sicht der Band aber so schlecht, dass nie ein Film daraus wurde. Jahrelang waren die Filme dann unter Verschluß - bis sie nach und nach auftauchten.

Der Start des Original WALL Konzertes (hier in London 1980): n the Flesh / The Thin Ice / Another Brick in the Wall
Bei 2:54 fliegt das Flugzeug quer durch den Earls Court in die Mauer


Pink Floyd (live 1980 / The Wall Tour): Another Brick in the Wall / The Happiest Days of Our Lives / Another Brick in the Wall (Part Two):
Nie wieder wurde diese Passage so genial gespielt (man achte auf David's Gitarren Solo) wie bei dieser Tour...


Run like hell (London / Earl's Court / 1980)


Es gibt von den Konzerten in New York und London sogar komplette Videos auf YouTube. Die Qualität ist teilweise unterirdisch. Dennoch: Sie geben nach fast 40 Jahren immer noch einen Eindruck davon wie gigantisch die Bühnenshow damals war.
*******Muc Mann
4.142 Beiträge
ich wag mal die These...
keiner von uns war dabei...
wenn doch....Wow
ein Jahrhundertereignis......

wer hätte je geglaubt dass die alten Herren Cuba rocken.....


*******Muc Mann
4.142 Beiträge
01.03.77
Pink Floyd beendet hier die kurze Deutschlandtournee
IN THE FLESH in der Münchner Olympiahalle....

gespielt werden dabei auch Stücke des Albums ANIMAL.
alle haben es gehört...aber es gibt keine Filmaufnahmen......
ein riesiges Plastikschwein wird an der Decke entlang schweben....

die Arrangements sind Gitarren-Soli`s von unglaublicher Kraft.....
die Bühnen-Show wie immer opulent...
und dann....tatsächlich....
PIG kommt entlang geschwebt...
ein unglaubliches Staunen....
und dann bricht der Applaus auf......
keiner der Besucher (ich auch!!!!!!!!!!!!!!!!!) hat so etwas je gesehen....



leider gibt es keine brauchbaren Aufnahmen......

wer noch Schmunzeln will....
lese diese Geschichte.....
Copyright by http://www.wikipedia.ord
typischer Fall von DENKSTE.....

Das Cover des Albums zeigt ein Foto des Kohlekraftwerks Battersea Power Station mit einem fliegenden Schwein zwischen den Schornsteinen. Um dieses Bild zu erhalten, ließ die Band ein 9 × 4,5 Meter großes mit Helium befülltes Stoffschwein über dem Kraftwerk aufsteigen. Das Schwein wurde von dünnen Kabeln gehalten, die auf dem späteren Foto nicht mehr zu sehen sein sollten. Für den Fall, dass sich das Schwein losriss, wurde ein Scharfschütze engagiert, um das Schwein notfalls abschießen zu können. Die Band forderte ausdrücklich dieses aufwendige Verfahren, da sie keine billigere, aber qualitativ minderwertige Fotomontage für das Cover zulassen wollte. Am ersten Tag des Fotoshootings schwebte das Schwein perfekt zwischen den Schornsteinen, aber der Himmel war blau und ohne Wolken. Da das Albumcover düster wirken sollte, wurde am nächsten Tag ein weiteres Shooting angesetzt in der Hoffnung, dass dunkle Wolken aufziehen. Da der Scharfschütze zu teuer war, wurde am zweiten Tag auf ihn verzichtet. Ironischerweise riss sich das Schwein am zweiten Tag los und stieg bis in eine Höhe von 18.000 Fuß (ca. 5900 Meter) auf. Aufgrund der Größe des Schweins und des unkontrollierten Fluges musste der Flugverkehr für London Heathrow umgeleitet werden, um keinen Unfall zu provozieren. Das Schwein stürzte später auf einer Schafweide ab und wurde für ein drittes Shooting repariert. Das Cover wurde letztlich doch als Fotomontage hergestellt, die die Bilder des ersten Tages mit den Wolken der weiteren Shootings kombiniert.
*********r_dom Mann
2.474 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
U2 - Live at Slane Castle
Ende August 2001 bin ich in Irland. Mit Freunden habe ich ein Haus gemietet und genieße die tolle Natur, das gute Bier aber auch die Kontakte zu den Iren in dem Dorf, in dem wir das Haus gemietet haben. Ich ärgere mich zu Tode, als ich begeisterte Berichte in der Zeitung vom "Slane Castle Festival" lese. Dort sind am 25. August U2 aufgetreten. Es muss fantastisch gewesen sein, wenn man den Zeitungsberichten glauben kann. Aber auch tragisch. Ein Tag vor dem Konzert wurde Bono's Vater beerdigt und das Konzert wurde dadurch sehr melancholisch. "Magst Du U2 ?" fragt mich ein irischer Freund, als er sieht, dass ich die Berichte lese. "Ich liebe sie" antworte ich. "Na dann komm doch einfach mit nach Slane Castle" sagt er und ich schaue ihn etwas irritiert an. Das Konzert war doch schon. Was ich erst jetzt erfahre: Am 1.10. treten U2 noch einmal am Slane Castle auf. Und ich kann es kaum glauben: Ich werde dabei sein.

Slane Castle ist eine Burg in neogotischer Form. Sie stammt aus dem Jahre 1785. Eine tolle und beeindruckende Burg. Aber das Besondere an der Burg ist: Das Gelände der Burg wirkt wie ein natürliches Amphitheater, das Platz für etwa 80.000 Menschen bietet. Seit 1981 nutzt man es für ein alljährliches Konzert-Festival. Headliner des ersten Festivals 1981 waren Thin Lizzy. 6 andere Bands treten damals noch auf. Eine davon ist eine noch recht unbekannte Band, die gerade ihr 2. Album "October" herausgebracht haben: U2. 3 Jahre später wird die Band ihr viertes Album "The Unforgettable Fire" in Slane Castle aufnehmen.

Der 1. September 2001 ist somit ein besonderer Tag. U2 sind nach 20 Jahren wieder zurück beim Slane Castle Festival. Diesmal als Headliner - und das gleich zum zweiten Mal. Am 25.8. traten als "Vorgruppen" u.a. immerhin die Red Hot Chili Peppers und die damals noch weitestgehend unbekannte Band Coldplay auf. Beim zweiten Konzert sind es u.a. Moby und Nelly Furtardo.

Die Stimmung auf der Wiese am Slane Castle ist atemberaubend. Die Iren feiern an diesem sonnigen Tag. Und immer mehr Menschen strömen zum Castle. Am Ende werden es nicht 80.000 Menschen sein, die das U2 Konzert live erleben sondern 200.000 Menschen. Dennoch habe ich mich jederzeit wohl und sicher gefühlt. Einfach eine große Party.

Manche Iren sind vor dem U2 Konzert gedanklich aber ganz woanders. In Dublin spielt die irische Fußball-Nationalmannschaft ein WM Qualifikationsspiel gegen Holland. Ein Sieg der Iren würde die Sensation bedeuten: Portugal ist schon direkt qualifiziert. Holland wäre raus und die Iren würden nach Seoul/Japan fliegen. Zur Halbzeit steht es 0:0. Viele Iren bekommen das über Radio etc mit und können es kaum glauben, dass das irische Team sich gegen van der Saar, van Bommel, Kluivert, van Nistelrooy und Co. so lange halten kann. In der Halbzeit entscheiden U2: Wir zeigen die 2. Halbzeit des Spiels live auf den großen Leinwänden der Bühne. Gut 150.000 Menschen verfolgen den Fight der Iren. In der 57. Minute stellt der deutsche Schiedsrichter Manfred Krug den Iren Garry Kelly vom Platz. 10 Iren kämpfen tapfer gegen das große Holland. In der 67. Minute gibt es einen Orkan am Slane Castle. Jason McAteer trifft zum 1:0 für Irland. Die Leute um mich flippen aus. Die irische Nationalmanschaft fightet in Unterzahl - und siegt am Ende wirklich mit 1:0. Holland ist raus. Die Iren fliegen zur WM. Die Stimmung kocht...

Und dann wird es dunkel... Was folgt ist die atemberaubendste Stimmung, die ich je in meinem Leben bei einem Konzert erlebt habe. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass U2 nach 20 Jahren wieder "heim" kamen. Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass Iren einfach gigantisch feiern und Party machen können. Ich weiß nicht, ob es an Jason McAteers Tor lag. Wahrscheinlich lag es an allem zusammen...

Noch bevor die Band die Bühne betritt, donnert die Musik von "Elevation" über Slane Castle. 400.000 Hände gehen in die Luft und klatschen. Dann grölen alle "Whuuuuuuhuuuu - Whuuuuuhuuuu" und ich sehe 200.000 Menschen um mich herum hüpfen. Ich habe solch eine Energie noch nie erlebt. Und die Band ist noch nicht einmal auf der Bühne. Wir feiern uns selbst.

Dann betritt die Band die Bühne. Alle schauen gebannt auf Bono. Der schreit zweimal ein langgezogenes "Aaaaaaaaaaaaaaaaaaah" ins Mikro und peitscht die Masse an obwohl das nun wirklich nicht nötig ist. Dann beginnt die Band mit "Elevation". Bono springt dazu in die Luft - und 200.000 Menschen hüpfen ab diesem Moment. Ich habe eine solch unglaubliche Eruption von Stimmung noch nie und seitdem nie wieder erlebt. Slane Castle bebt. Die Leute flippen vollkommen aus. Und ein Konzert beginnt, dass ich nie vergessen werde.

Die Videos geben die Stimmung nur unzureichend wieder. Das ist ja immer so. Aber man kann sehen, wie die Menschen hüpfen. Von der ersten bis zur letzten Reihe. Wie die Energie sich bei "Elevation" entlädt. Das Konzert ist großartig. Atemberaubend. Aber es ist der Beginn - diese Eruption - die sich auf ewig in mein Hirn gebrannnt hat.

Bei "New Years Day" - dem vierten Song des Abends - tut Bono etwas für ihn total ungewöhnliches. Er, der Nationalismus hasst, lässt sich eine irische Fahne aus dem Publikum zuwerfen. Er hält sie einen Moment in der Hand. Dann sagt er: "Maybe just once. Just once ?" und legt sich die Fahne über die Schultern. Dann sagt er "Close your eyes. And imagine: It's Jason McAteer". Die Menge tobt. Irland bei der WM *g*

Als das Konzert zu Ende war, war ich wie geflasht. Viele von uns blieben noch lange in der Abendwärme sitzen, um die Eindrücke zu verarbeiten. Es war ein legendärer Abend. Ein legendäres Konzert. Ich bin mir sicher: Für jeden der dabei war.

Die Setlist des Slane Castle Konzertes von U2 vom 1.10.2001:
• Elevation
• Beautiful Day
• Until the End of the World
• New Year's Day
• Out of Control
• Sunday Bloody Sunday
• Wake Up Dead Man
• Stuck in a Moment You Can't Get Out Of
• Kite
• Angel of Harlem
• Desire
• Staring at the Sun
• All I Want Is You
• Where the Streets Have No Name
• Mysterious Ways
• Pride (In the Name of Love)

Zugabe:
• Bullet the Blue Sky
• With or Without You
• One
• Walk On

Das Konzert wurde später auch auf DVD veröffentlicht (Der Song "Mysterious Ways" fehlt hier aber)


*********r_dom Mann
2.474 Beiträge
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1988: Prince auf der Reeperbahn
Es ist der 31. August 1988. Ganz Hamburg ist im Prince-Fieber. Der große kleine Mann spielt 2 Konzerte im Millerntor-Stadion des FC St. Pauli. Die beiden Konzerte werden wochenlang die ganze Stadt beschäftigen. Sie sind so laut (man spricht von 160.000 Watt), dass Beschwerden bei der Polizei den Notruf über eine Stunde lang vollständig blockieren. Wochenlang wird es Ärger zwischen Behörden, Politikern und Veranstalter geben.

Sagenhafte 34 Songs spielt Prince jeweils an den beiden Abenden. Fast 3 Stunden. Um 23 Uhr muss er das Konzert beenden - die Polizei droht mit Abbruch. Aber seine Energie reicht für noch mehr. Einigen ausgewählten Prince Fans wird das zu einem unglaublichen Erlebnis verhelfen...

Als am 31. August das zweite Konzert zu Ende ist, hat Prince noch nicht genug. Er fährt mit seinen Musikern rüber zur Reeperbahn. Zum legendären intimen Club "Große Freiheit 36". Es ist halb 3 Uhr nachts, als er den Club betritt. Der Club ist nicht mal mehr voll. Es ist mitten in der Woche - ein Mittwoch. Als die wenigen Besucher Prince erkennen, jubeln sie ihm zu. Prince steht auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Und diese wenigen Besucher die heute abend in diesem kleinen Club auf der Reeperbahn sehen, werden ein absolut intimes Konzert des Superstars erleben.

Als "The Revolution" die Instrumente in die Hand zu nehmen und den Temptation Klassiker "Just My Imagination" anstimmen, kreischen die Frauen im Club laut vor Begeisterung. Sie können es alle nicht glauben: Prince spielt wirklich hier für die wenigen Besucher noch ein Mittwoch Nacht Konzert.

Noch einmal 18 Songs brennt Prince mit seiner Band ab. Die Band und er improvisieren. Der Song "Strange Relationship" wird über 10 Minuten lang gespielt. Pop-Röhre Taylor Dayne, die mit "Tell it to my heart" gerade einen Riesenhit hat und selbst das Konzert besucht hat, geht zeitweiise zur Band auf die Bühne und jamt mit. Bei "A love Bizarre" wackelt der Club. Die Party ist ungaublich. Prince spielt auch Cover von ZZ Top oder James Brown - alles Songs, die er beim "offiziellen" Konzert (es ist die Lovesexy Tour) gar nicht im Programm hat. Gerade der James Brown Song "Cold Sweat" knallt total. Prince ist in seinem Element. Heute ist ER der Soul-Gott.

Es ist schon 5 Uhr morgens und längst wieder taghell, als das Konzert sich dem Ende neigt. Prince spielt noch 2 Songs. Zunächst "Purple Rain". ALLE im Club grölen mit. Die Prince-Hymne. Die Stimmung ist unbeschreiblich. Und dann wackelt nicht nur der Club. Es wackelt die ganze Reeperbahn. Prince spielt "1999". Menschen die dabei waren erzählen später, es sei der pure Wahnsinn gewesen.

Als Zugabe spielt die Band noch den Song "It's Gonna Be a Beautiful Night" - dann sind auch die Musiker nach fast 5 Stunden Performance körperlich am Ende und müde.

Die wenigen Zuschauer, die dieses Konzert miterlebt haben, werden es ihr Leben lang nicht mehr vergessen. Ich kenne 2 davon. Sie haben noch heute - 28 Jahre nach dem Konzert - ein Glänzen in den Augen, wenn sie davon erzählen...

SETLIST:
• Just My Imagination (Running Away With Me) (The Temptations cover)
• Rave Un2 the Joy Fantastic
• Girls & Boys
• Venus de Milo
• Starfish and Coffee
• Raspberry Beret
• People Without
• Condition of the Heart
• Still Would Stand All Time
• Strange Relationship
• A Love Bizarre
• I'll Take You There (The Staple Singers cover)
• Down Home Blues (Z.Z. Hill cover)
• Cold Sweat (James Brown cover)
• God Is Alive
• Purple Rain
• 1999

Zugabe:
• It's Gonna Be a Beautiful Night
*********r_dom Mann
2.474 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
James Brown & Michael Jackson & Prince
Es ist der 20. August 1983. James Brown - der Godfather of Soul - spielt ein Konzert im Beverly Theater von Los Angeles. Er ist auf dem Höhepunkt seiner Karriere.

Im Publikum sitzen zwei Musiker, die gerade selbst auf dem besten Wege sind, absolute Superstars zu werden. Michael Jackson hat vor 9 Monaten sein Album "Thriller" auf den Markt gebracht. Und im März hat er bei "Motown 25: Yesterday, Today, Forever" eine Tanz Performance zu "Billie Jean" gezeigt, über die die ganze Welt redet: Der Moonwalk.

Prince hat einen Monat vorher vor Michael sein Album "1999" auf den Markt gebracht. Sein Video zu "1999" läuft bei MTV rauf und runter und auch die Singles "Little Red Corvette" und "Delirious" sind in den Charts. Erst vor 17 Tagen - am 3. August 1983 - ist Prince zum ersten Mal mit einer neuen Begleitband live aufgetreten, die er sich zusammen gestellt hat. Sie wird in die Musikgeschichte eingehen. Er nennt sie "The Revolution".

Als achten Song des Konzertes spielt James Brown "It's a Man's Man's Man's World". Der Song ist eigentlich schon zu Ende gespielt. James Brown und seine Band improvisieren nur noch. James Brown gefallen beide Musiker: Michael Jackson und Prince. Aber er weiß nur, dass Michale im Konzertsaal ist. Beide - Michael und Prince - sind beide große James Brown Fans. Sie verehren ihn. Sie vergöttern ihn.

Mitten im Jamming der Band begrüßt James Brown zunächst Michael Jackson im Publikum - und fordert ihn dann auf, auf die Bühne zu ihm zu kommen. Michael wirkt etwas schüchtern - geht dann aber auf die Bühne, begleitet von einem Body Guard, der hinter ihm her läuft - und das Publikum begrüßt ihn mit tosendem Applaus. James Brown überlässt ihm gleich das Mikro und Michael singt, improvisiert - und tanzt auch zu dem Song. Die Menge rast. James Brown ist sichtlich begeistert. Michael - wieder etwas verlegen wirkend - reiht sich bei den Musikern auf der Bühne ein. Dann geht er zu James Brown und redet mit ihm. Michael weiß, dass auch Prince im Publikum ist. Michael liebt die Musik von Prince. Er fordert James Brown auf, nun auch Prince auf die Bühne zu rufen. Das tut dieser dann auch. Prince kommt der Aufforderung natürlich auch nach. Er wird von einem Body Guard auf die Bühne getragen *g*

Er lässt sich eine Gitarre reichen und improvisiert zum Jamming der Band von James Brown. Atemberaubend. Er zieht eine irre Show ab und die Damen im Publikum kommen ins Schwitzen, als er seine Jacke auszieht und mit nacktem Oberkörper tanzt und das Publikum antreibt.

3 Musik Legenden - auf einer Bühne... Musik Geschichte...


*********r_dom Mann
2.474 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
The Edge (U2): Mini Konzert in der Sixtinischen Kapelle
Vom 28. bis 30. April fand im Vatikan eine Konferenz mit 200 Ärzten, Wissenschaftlern und Forschern im Kampf gegen den Krebs statt. Gast war unter anderem David Howell Evans, Musik-Fans eher bekannt unter dem Namen "The Edge" - dem genialen Gitarristen von U2. Edge's Vater ist an Krebs gestorben und seine Tochter an Leukämie erkrankt. Er engagiert sich daher seit 2007 sehr im Kampf gegen den Krebs.

Am letzten Tag der Konferenz (Samstag, der 30. April) besichtigten die Konferenz-Teilnehmer die Sixtinische Kapelle. Wer jemals dort war weiß, was für eine unfassbar schöne Kapelle - erbaut zwischen 1475 und 1483 - dies ist. Einige der berühmtesten Gemälde der Welt sind hier zu sehen (u.a. von Michelangelo und Botticelli). Und in dieser Kapelle wählen die Bischöfe seit Jahrhunderten die Päpste.

Für den irischen Katholiken The Edge war es eine große Ehre als man ihn bat, in der Sixtinischen Kapelle ein paar Songs zu spielen. "Als ich gefragt wurde, in der Sixtinischen Kapelle zu spielen, wusste ich gar nicht was ich sagen sollte - denn normalerweise ist da ja dieser andere" meinte er in Bezug auf U2-Sänger Bono. "Daher hat es - also mindestens - 30 Sekunden gedauert, bis ich zusagte."

The Edge spielte nur akustische Gitarre - begleitet von einem Chor von 7 irischen Teenagern. Er spielte Leonard Cohen's "If it be your will" und die U2 Songs "Yahweh", "Ordinary love" und "Walk on".

In der Sixtina sind Foto- und Videoaufnahmen eigentlich absout verboten und dieses Verbot wird auch gnadenlos durchgesetzt. Aber einem Teilnehmer der Konferenz gelang es, einen kurzen Clip mit seinem Handy aufzunehmen. Ein historischer Moment. Ein legendäres Konzert der ganz besonderen Art.

THE EDGE: IF IT BE YOUR WILL (Leonard Cohen Cover / 30. April 2016 - Sixtinische Kapelle, Vatikan)
If it be your will, that I speak no more
And my voice be still, as it was before
I will speak no more, I shall abide until
I am spoken for, if it be your will

If it be your will, that a voice be true
From this broken hill, I will sing to you
From this broken hill
All your praises they shall ring
If it be your will, to let me sing

From this broken hill
All your praises they shall ring
If it be your will, to let me sing


*******Muc Mann
4.142 Beiträge
30. Mai 2005
kein Konzert....
eine Stadion Eröffnung...
die Allianz Arena in München
der TSV 1860 München ist als erster dran....
nach dem Match kommt Status Quo..
klar....das passt halt zu den Löwen.....(positiv gemeint)
leider spielt der Himmel nicht mit und öffnet seine Schleusen....
man beachte den Regen im Hintergrund...
Kübelweise.....
jede andere Band hätte gesagt...Sorry geht nicht...
aber diese Alt-Rocker...diese Muster Profis....
Sie haben einfach Spaß...
und weit über 50.000 Zuschauer auch (ich war auch einer)
und Sie ziehen das durch.....
Gnadenlos.....
die Rowdys versuchen den Regen von der Bühne zu schieben...
die Becken spritzen bei jedem Trommelschlag..
die Finger sind klamm..und Nass...
aber ist das wichtig...
Natürlich nicht......
die Jungs wollen Ihren Auftritt...
und den kriegen Sie......
da kann sich so manches Sternchen und manche Schicki-Micki Band
mal eine große Scheibe abschneiden....


*******Muc Mann
4.142 Beiträge
14. Juni 2009
noch einmal Open Air....

Kaltenberg....
Peter Maffay ist zu Gast...
ein wunderschöner heißer Sonntagnachmittag....
alles freut sich....
und niemand merkt was von hinten kommt...
rasend schnell...
Maffay hat gerade angefangen...
dann ein paar Blitze..
und plötzlich ist die Elektrik weg....
die Bühne steht unter Wasser und muss geräumt werden...
ein paar Minuten der Stille....
dann kommt der Peter zurück...
hat nur noch seine Leder-Weste an...
He Leute......kann und das stoppen?
ein Nein aus allen Kehlen...

und dann wird das trotz Temperatursturz ein heißer Abend...

Leider gibt es dazu kein Video....

als Ersatz


hey hey my my
wer sich ein bisschen auskennt, der weiß was uns Neil Young mit diesem Song sagen wollte. Und weil es damals um Punk ging:

Mein magischstest und auch für die Zukunft untopbarste Konzerterlebnis war Patti Smith beim Haldern Pop 2014, als sie Grant Hart auf die Bühne holte ( I found him in the cornfields....) und mit ihm Rock'n'Roll Nigger spielte. Da war Gänsehaut ein eigener Aggregatzustand von Energie! Mehr unbeherrschbare Ekstase habe ich bei Musik noch nie in meinem Körper gespürt.

Frag jetzt keiner, wer denn dieser Grant Hart ist! 😎
******rny Paar
962 Beiträge
@uneven
who the f... is GH
******rny Paar
962 Beiträge
Eagles 17.06.2009 in Köln
Mann war ich gespannt, gekämpft um ein Innenraum Ticket, Eagles zum ersten mal sehen und HÖREN ich hatte so grosse Erwartungen:

Dann kommen Sie alle Frisch wie aus dem Ei gepellt und fangen an zu spielen. Ich war total Happy

Eagles Live der Hammer , nach dem 3-4 Song sagte ich zu meinem Kumpel: was denkst du ist das live das hört sich so perfekt an. Wir sagen uns wir beobachten und bilden uns eine meinung.

Als Joe Walsh dann seinen Solopart spielte hörte man das es live war , er lässt sich nicht in ein 2,5 Std Korsett klemmen
Ich habe vorher und auch nacher nie mehr einen so perfekten Sound , so gut ausgesteuert, jeden Ton Treffendes Live Konzert gesehenund gehört.

Der einzige Wehrmutstropfen war der bestuhlte Innenraum, die ganzen alten (ich war 47) schafften es kaum sich von den Stühlen zu erheben. Aber ich hatte meinen Spass auch wenn von hinten schon mal ein Pfiff mit dem Kommentar setzt dich kam.

Loll

Absolut geiles Konzert
@nesohorny
WHO the f..... were the Eagles? 😳
******rny Paar
962 Beiträge
grinssssssssssssssss
idk
*********r_dom Mann
2.474 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Depeche Mode: 101 - Arme wedeln für Dave
Es ist der 18. Juni 1988 - genau heute vor 28 Jahren ! Depeche Mode sind in Europa recht erfolgreich. Sie gelten noch als "Teeny Band" und als "Synthie Band". Aber sie wollen mehr. Und sie wagen einen gigantischen Sprung: Auf ihrer "Music for the masses" Tour 1987/88 gehen sie auch in die USA, wo sie bisher wenig erfolgreich sind. Der Mut lohnt sich. Die Fans in den USA sind begeistert - die Konzerte ausverkauft.

Für das Abschlußkonzert der Tour gehen DM noch einen Schritt weiter. Es wird das 101. Konzert der Tour sein - und sie entscheiden sich, dieses in der gigantischen Rose Bowl in Padadena zu spielen. Die Entscheidung wurde im Vorfeld kontrovers diskutiert. Was, wenn kaum Leute kommen. Aber es kommt ganz anders: Die Rose Bowl ist komplett ausverkauft. 66.233 Tickets werden verkauft - aber am Ende sind 85.000 Menschen in der Rose Bowl zur "Devotee Party". Die Stimmung ist unbeschreiblich. Los Angeles hat Bock auf Depeche Mode. Bock auf eine düstere Party.

Schon beim Opener "Pimpf" geht die Menge nur so ab. Beim 2. Song (Strangelove) läuft die Menge schon so heiß, dass sich jemand weit oben wohl denkt, man müsse sie abkühlen. Beim 3. Song (Sacred) regnet es wie aus Eimern. Das Konzert wird mitgefilmt - aber alle Technik fällt aus, so dass es von diesem Song kein Video gibt. Die Band muss kurz von der Bühne und sich abtrocknen. Aber der Stimmung tut das alles keinen Abbruch. Mit "Blasphamous Rumors" geht es weiter. Und die Menge rast - obwohl alle Nass bis auf die Knochen sind. Nach 1 1/2 Stunden endet das Konzert (es sollten noch 4 Stücke als Zugaben folgen) mit "Never let me down again". Es wird für Depeche Mode und die Fans der Band ein Moment für die Ewigkeit. Nach etwa 3 Minuten des Songs klatscht Dave ein paar Mal in die Hände - und alle 85.000 Fans klatschen mir. Dann geht Dave langsam ganz nach vorn auf die Bühne. Im Dunkel der Nacht von Pasadena - angestrahlt von diversen Spots - hebt es seine Arme und wedelt damit. Dave beschreibt den Moment später so: "Ich hatte mir das nicht überlegt. Es kam ganz spontan. Und ich stand mitten in den Scheinwerfern. Ich sah nichts in der Dunkelheit. Ich wedelte einfach nur mit den Armen. Dann wurde das Publikum in der Rose Bowl angeleuchtet. Und ich sah, dass 85.000 Menschen es mir gleich taten. Sie wedelten alle mit den Armen. Es war ein unglaublicher Anblick. 170.000 Arme wedelten mir zu. Es war unbeschreiblich. Das war besser als Sex."

Seit diesem Tag - exakt heute vor 28 Jahren - warten DM Fans bei jedem Konzert auf der ganzen Welt au den letzten Song. Auf "Never let me down again". Auf das Wedeln der Arme in der ganzen Halle. Und wer das je miterlebt hat, der weiß, wie geil der Moment ist. Hier ist er enstanden. Heute - vor genau 28 Jahren...

Setlist:
• Intro: Pimpf
• Behind the Wheel
• Strangelove
• Sacred
• Something to Do
• Blasphemous Rumours
• Stripped
• Somebody
• The Things You Said
• Black Celebration
• Shake the Disease
• Nothing
• Pleasure, Little Treasure
• People Are People
• A Question of Time
• Never Let Me Down Again

Zugabe 1:
• A Question of Lust
• Master and Servant

Zugabe 2:
• Just Can't Get Enough
• Everything Counts

Depeche Mode: Pimpf / Behind the wheel (18.6.88 / Rose Bowl, Pasadena)


Depeche Mode: Strangelove (18.6.88 / Rose Bowl, Pasadena)


Depeche Mode: Blasphemous Rumors (18.6.88 / Rose Bowl, Pasadena)


Depeche Mode: Never let mow down again (18.6.88 / Rose Bowl, Pasadena)

*******Muc Mann
4.142 Beiträge
Juni 1992
Elton John ist in Europa unterwegs....
die One Tour.....

in München gibt es gleich 3 Vorstellungen in der ausverkauften Olympiahalle...
alles freut sich auf die unzähligen Hits...
der Vorhang geht hoch....
pünktlich wie immer...
Elton John betritt die Bühne....
und auf der Leinwand erscheint - Freddie Mercury.....
die Halle tobt.....schreit....
viele haben Tränen in den Augen..
sein Abschied ist ja gerade erst ein paar Monate zurück
und da Queen sehr oft in München zu Plattenaufnahmen war...
und Freddie und Elton ja sehr befreundet...
sind das auch für Ihn sehr emotionale Stunden....
er beginnt das Konzert mit The Show must go on..
später folgt noch Bohemian Rhapsody....

als kleine Erinnerung hier eine Aufzeichnung aus Barcelona.....


*********r_dom Mann
2.474 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
David Gimour: Back in Pompeji
Viele kennen den Musikfilm "Pink Floyd live in Pompeji". Zwischen dem 4. Oktober 1971 und 7. Oktober 1971 nahmen Pink Floyd einige Songs im Amphitheater von Pompeji für diesen Musikfilm auf. Allerdings war es kein klassisches Konzert. Die Aufnahmen fanden im leeren Amphitheater statt. Kein Publikum.

Gestern und vorgestern kehrte Pink Floyd Gitarrist David Gilmour zurück in das Amphitheater. Für 2 sehr spezielle Konzerte. Echte Konzerte. Mit Publikum. Der italienische Kulturminister Dario Franceschini höchstpersönlich hatte Gilmour erlaubt 2 Konzerte im Amphitheater von Pompeji zu spielen - aber jeweils auch nur 2.000 Zuschauer einzulassen. Streng kontrolliert. Damit war es das allererste Mal überhaupt, dass ein Musiker hier vor Publikum spielen durfte.

366 Euro kostete ein Ticket. Alles nur Stehplätze. Auf dem Schwarzmarkt wurden Preise bis zu 5.000 Dollar erzielt. Kein Besucher wird aber je maulen über die 366 EUR. Es war ein Konzert für die Ewigkeit.

Gilmour's Bühnen bestehen in der Regel ja durch Gigantomanie. Gestern und vorgestern war das ganz anders.Die Bühne war eher spartantisch ausgelegt. Nur "Mr. Screen" - der unvermeidliche 12 Meter Rund-Bildschirm. Sonst nichts. Kein Dach über der Bühne. Alles offen. Dafür war das ganze Amphitheater mit einer gigantischen Anzahl von Scheinwerfern ausgestattet. Und zwar rundherum. 360 Grad. Das ganze Theater war die Bühne. Zeitweise brannten bei einigen Songs plötzlich Feuerstellen im Rund des Amphitheaters. Es war atemberaubend. Es war magisch.

Die beiden Konzerte starteten bewusst erst um 21 Uhr, damit es schon etwas dunkel war. Die Lichtstimmung war genial. Die Filme auf dem gigantischen "Mr. Screen" natürlich auch.

Das erste Konzert fand an einem besonderen Pink Floyd Tag statt. Es war exakt der 10. Todestag von Syd Barrett.

Die Setlist war komplett umgestellt gegenüber der aktuellen Tour Set List. Eben eine spezielle Pompeji Set List. Aber auch wenn die Zuschauer es immer wieder forderten: "Echoes" - das berühmte Stück aus dem Pompeji Film von Pink Floyd spielte er nicht. „Ohne Rick Wright gibt’s kein Echoes. Das kann und werde ich ich nicht mehr spielen“ sagt David.

Videos auf Youtube und Co. kommen nur sporadisch und werden sehr schnell wieder gelöscht. Das hat einen einfachen und für uns alle tollen Grund: Dutzende Kameras filmten die beiden Konzerte. Das Konzert wird zeitnah auf DVD herauskommen. Eine DVD die sich auf jeden Fall lohnt, wenn man seine Musik liebt.

Die Setlist:
• 5 A.M.
• Rattle That Lock
• Faces of Stone
• What Do You Want From Me
. The Blue
. The Great Gig in the Sky
. A Boat Lies Waiting
. Wish You Were Here
. Money
. In Any Tongue
• High Hopes

-- Pause --

• One of These Days
• Shine On You Crazy Diamond (Parts I-V)
• Fat Old Sun
. Coming Back to Life
. On an Island
• The Girl in the Yellow Dress
• Today
• Sorrow
• Run Like Hell

Zugabe:
• Time
• Breathe (Reprise)
• Comfortably Numb
*********r_dom Mann
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Themenersteller Gruppen-Mod 
Pete Townshend: Give blood
Eine der geilsten Performances, die ich kenne. Eine der geilsten Kombinaten von genialen Musikern, die ich kenne:

• Pete Townshend, Vocals & Gitarre
• David Gilmour, Gitarre
• Pino Pallidino, Bass
• Und der Schlagzeug-Gott himself: Simon Phillips

GIVE BLOOD


******rny Paar
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WHO
Freu mich wie Bolle auf the WHO
*******Muc Mann
4.142 Beiträge
eines der Konzerte...
bei denen man gerne live dabei gewesen wäre

29. August 1966


Quelle: Münchner Merkur

Es ist wie immer an diesem kalten und windigen Spätsommerabend in San Francisco. Kurz vor halb zehn tauchen die Beatles auf der Bühne auf, spielen eine knappe halbe Stunde und verschwinden wieder. Im Stadion des Candlestick Parks hört man wie immer die Lieder nicht – angesichts des enthemmten Kreischens aus Zehntausenden von Teenagerkehlen. Und doch markiert dieser 29. August 1966 eine Zeitenwende – es ist das letzte Konzert der Beatles, was niemand ahnt. Die Beatles lassen sich am Ende des Auftritts mit dem Rücken zum Publikum fotografieren, ein endgültiger sarkastischer Gruß.

Schon seit Monaten haben die vier Briten genug von dem Wahnsinn, durch den sie bei jeder Tournee müssen. Eingesperrt in Hotels, zum Schutz vor unkontrollierbaren Fans in Laderäumen von Lastwägen in die Stadien gelotst, ständig umgeben von Polizisten. Und dann ist da die Frustration, ihre eigene Musik nicht hören zu können. Das frenetische Geschrei bei den Konzerten überdeckt jeden Ton der Band. „Als Musiker wurden wir immer schlechter“, meint George Harrison später, und er ist es, der sich am vehementesten für das Ende der Live-Konzerte einsetzt. Im Sommer 1966 hat auch John Lennon die Nase voll. Aus der beiläufigen Bemerkung, die Beatles seien populärer als Jesus, entwickelt sich in den USA eine hysterische Hexenjagd. Platten werden verbrannt, der Ku-Klux-Klan mischt mit, und erstmals sind nicht alle Konzerte komplett ausverkauft. In dieser Zeit fällt der Entschluss, mit den Konzerten aufzuhören. Es ist eine überfällige Entscheidung, denn die Beatles können ihre neuen Lieder ohnehin nicht live aufführen.

Am 6. August 1966 ist ihr bahnbrechendes Album „Revolver“ erschienen, das heute als ihr bestes gilt. Sie spielen kein einziges Lied davon live, das ist mit der damaligen Bühnentechnik ausgeschlossen. Paul McCartney verkündet, auf „Revolver“ seien zuvor nie gehörte Töne zu entdecken, und das ist tatsächlich so. Mit Stücken wie „Tomorrow never knows“ oder „Eleanor Rigby“ lassen die Beatles alles hinter sich, was bis dahin als Popmusik gilt. Sie müssen es auch. Wenn sie im Geschäft bleiben wollen, müssen sie den Ton angeben, die Konkurrenz sitzt ihnen im Nacken und wirft immer aufregendere Alben auf den Markt. Im Nachhinein erscheint dieser Sommer 1966 wie eine Revolution.

Die Musiker entdecken die Möglichkeiten der Studiotechnik für sich und produzieren buchstäblich unerhörte Musik. Bis dahin sind die Studioaufnahmen die Blaupause für die Live-Auftritte, aber das ist 1966 vorbei. Die Beach Boys veröffentlichen mit „Pet Sounds“ ein derart raffiniertes Album, dass den Kollegen die Ohren schlackern. Die Kinks setzen mit „Face to Face“ einen Meilenstein, ebenso die Yardbirds mit „The Yardbirds“. Die Rolling Stones stellen mit „Aftermath“ die erste Platte vor, die ausschließlich aus Eigenkompositionen besteht, und Bob Dylan haut mit dem Meisterwerk „Blonde on Blonde“ das erste Doppelalbum der Rockmusik raus.

Die Beatles ahnen, dass ausufernde und sehr lukrative Tourneen die zunehmend zeitraubende Arbeit im Studio erschweren. Ihr erstes Album nehmen sie 1962 noch live an einem Tag auf, für „Revolver“ brauchen sie dann sagenhafte zwei Monate. Für das nächste Album, das legendäre „Sgt. Pepper“, benötigen sie fast ein halbes Jahr. Die Aufnahmesitzungen werden länger, die technischen Effekte aufwendiger, und irgendwann wissen die Beatles: Das ist es auch nicht. 1969 wollen sie erneut ein Album live einspielen und geben sogar ein allerletztes Konzert auf dem Dach ihres Bürogebäudes. Ausdruck der Sehnsucht, wieder „handgemachte“ Musik zu spielen. Viele ihrer Kollegen basteln freilich munter im Studio weiter, und das mündet in den Siebzigerjahren in furchtbaren Schwurbeleien, auf die Musiker nur kommen, wenn sie zu viel Zeit in einem Aufnahmestudio verbringen. Die Beatles haben sich da schon längst getrennt. Und heute, 50 Jahre nach dem magischen Sommer von 1966, gibt es eine große Sehnsucht nach Musik, die man auch live hören kann. Bis zur nächsten Trendwende…
******rny Paar
962 Beiträge
Montag 29.08.16 BAP in AAchen
Aachen Kurpark Classic,

tolle Location, super Band !

3 Std volle ´Kanne durchgespielt! WOW!

Tolle Musiker
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